Stützrad am Anhänger: Kleines Rad mit großer Wirkung

Stützrad am Anhänger: Kleines Rad mit großer Wirkung

Stützrad am Anhänger: Kleines Rad mit großer Wirkung

Wer an einen Anhänger denkt, denkt in der Regel an die damit zu transportierenden Lasten oder auch an den Wohnwagen, mit dem es in den nächsten Urlaub geht. Kaum Beachtung findet hingegen das Stützrad. Dieses kleine, unscheinbare Teil ist unerlässlich für die Handhabung jedes Anhängers und spielt sowohl bei alltäglichen Erledigungen, als auch im Urlaub eine nicht unerhebliche Rolle. In diesem Artikel möchten wir uns daher die Funktion und weitere Details des Anhänger-Stützrades genauer anschauen.

Welchen Zweck erfüllt das Stützrad am Anhänger?

Das Stützrad am Anhänger erfüllt im Wesentlichen zwei wichtige Aspekte. In erster Linie dient es der Stabilisierung des Anhängers. Es bildet, zusammen mit den Rädern, eine zusätzliche Stütze und sorgt im ruhenden Zustand somit für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, sodass der Anhänger nicht kippen kann. Dadurch wird das Risiko von Schäden am Zugfahrzeug und auch am Anhänger selbst minimiert, insbesondere wenn der Anhänger geparkt oder während des Be- und Entladens stillsteht.

Daneben wird das Stützrad am Anhänger zum Manövrieren genutzt. Beim Rangieren oder Einparken ermöglicht das Stützrad eine einfache Bewegung um die vertikale Achse per Hand. Dadurch wird das präzise Positionieren des Anhängers erleichtert, besonders in engen oder schwer zugänglichen Bereichen. Ohne das Stützrad wäre es sonst äußerst schwierig, den Anhänger genau dort zu platzieren, wo er benötigt wird.

Trotz seiner eindeutigen Vorteile sind nicht alle Anhänger ab Werk mit einem Stützrad ausgestattet. In der Regel lässt sich dieses jedoch problemlos nachrüsten. Gemäß Straßenverkehrsordnung (StVO) muss jedoch ein Stützrad am Anhänger vorhanden sein, wenn die Stützlast mehr als 50 kg beträgt.

Welche Arten von Anhänger-Stützrädern gibt es?

Prinzipiell können Stützräder in drei Kategorien unterteilt werden. Daneben gibt es allerdings noch weitere Unterschiede, sodass in der Regel eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle erhältlich ist:

  • Automatisches Stützrad
    Die einfachste und bequemste Variante, die zugleich allerdings auch die teuerste ist. Das automatische Stützrad verfügt meist über eine hydraulische Vorrichtung, mit der die Höhe nach Belieben angepasst werden kann. Dies erleichtert die Bedienung und sorgt zugleich für eine optimale Stützfunktion.
  • Stützrad aus Hartgummi
    Die günstigste und am weitesten verbreitete Variante. Die Hartgummi-Modelle gelten als pannensicher, da sie im Inneren nicht mit Luft gefüllt sind. Dadurch ist die Gefahr eines spontanen Reifenplatzers sowie eines „Platten“ gebannt. Die fehlende Luft hat aber auch Nachteile, da so die Federung bzw. Stoßdämpfung ebenfalls deutlich härter ist. Unebenheiten beim Fahren sind so spürbarer.
  • Luftbereiftes Stützrad
    Im Gegensatz zum pannensicheren Stützrad aus Hartgummi und Kunststoff sind pneumatische Stützräder mit Luft gefüllt und kehren die Nachteile der Vollgummireifen in Vorteile um. Luftbereifte Stützräder reagieren somit entspannter auf unebene Straßenbeläge und sacken auch in weichem Untergrund nicht ein. Gleichzeitig ist die große Stärke der Hartgummireifen die große Schwäche der mit Luft gefüllten Modelle. Denn diese sind für Defekte deutlich anfälliger, was auch einen höheren Wartungsaufwand zur Folge hat.

Neben den genannten gibt es auch spezielle (halbautomatische) Stützräder für Schwertransporte sowie doppelte Stützräder.

Woraus besteht die Konstruktion eines Anhänger-Stützrades?

Das Herzstück ist natürlich das eigentliche Stützrad. Ungeachtet der Art des Stützrades besteht die Konstruktion daneben auch aus dem Stützrohr, einer (mechanischen) Kurbel sowie einer Klemmschelle.

Das Stützrohr ist mindestens genauso wichtig wie das Rad selbst. Anhand des Durchmessers ergibt sich, wie viel Gewicht die Konstruktion tragen kann. Dabei gilt: Je größer der Durchmesser, desto mehr Gewicht kann das Rohr und damit auch das Stützrad stemmen. Im Rahmen des Verzinkens wird das Stahlrohr mit einem Korrosionsschutz versehen, was es langlebiger und widerstandsfähiger macht.

Anhand der Kurbel kann die Höhe des Stützrades stufenlos eingestellt werden, sodass das waagerechte Manövrieren gewährleistet ist. Mit der Klemmschelle wird das Stützrad letztlich während der Fahrt befestigt. Diese muss daher auch dem Durchmesser des Stützrohres entsprechen.